Der Vielfalt auf der Spur

Mit der Initiative „supergut“ setzt sich die Hilti Family Foundation Liechtenstein seit 2023 für mehr Biodiversität im Land ein. Am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt, dem 22. Mai, wurden heimische und internationale Akteur:innen nach Vaduz eingeladen, um im Rahmen der Veranstaltung „Tatort Biodiversität“ bestehende Projekte zu präsentieren und Inspiration für neue zu geben.

Geht es um eine nachhaltig gesunde Umwelt, fällt meist rasch das Schlagwort Biodiversität: Es bezeichnet die Bandbreite der Arten, der Ökosysteme und der genetischen Vielfalt – eine der essenziellsten Lebensgrundlagen, die wir haben. Doch auch in Liechtenstein ist diese kostbare Ressource zunehmend bedroht. Allein in den letzten 40 Jahren ist die biologische Vielfalt bei uns um mehr als ein Drittel zurückgegangen.

Dem wollen wir mit der Initiative „supergut“ entgegenwirken.

V.l.n.r.: Michèle Frey-Hilti, Michael Hilti, Christoph Loos und Joëlle Loos und Klaus Risch beim Tatort Biodiversität in Vaduz.

„Unser Ziel ist es, die Menschen im Land nicht nur für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, sondern sie auch zu motivieren, selbst aktiv zu werden“, fasst Stiftungsratspräsidentin Michèle Frey-Hilti zusammen. „Ausserdem geht es darum, die vielen engagierten Einzelkämpfer:innen und bereits existierende Initiativen im Land besser sichtbar zu machen, miteinander zu vernetzen und diesen letztlich auch eine gemeinsame Plattform zu bieten.“

 

Tatort Biodiversität

Am 22. Mai 2024 lud die Hilti Family Foundation Liechtenstein nun erstmals auch zu einer Veranstaltung für mehr biologische Vielfalt ein. Unter dem Titel „Tatort Biodiversität“ begrüssten Moderator Peter Beck und der persönlich engagierte Tatort-Kommissar Stefan Gubser rund 200  Gäste im Ballenlager in Vaduz. Der Veranstaltungstitel „Tatort Biodiversität“ war dabei nicht bloss dem beliebten Fernsehkommissar geschuldet, er symbolisierte auch die Ausgangslage: einerseits die Verbrechen, die wir Menschen tagtäglich an der biologischen Vielfalt begehen, andererseits die Möglichkeit, dass gerade Liechtenstein ein Ort sein kann, wo dank persönlicher Initiativen, mutiger Ideen und konkreter Projekte dem Verlust der Biodiversität gegengesteuert werden kann. Von jedem einzelnen und auch ausserhalb der sogenannten „Green Bubble“.

Tatort Kommissar Stefan Gubser und Moderator Peter Beck.

Stefan Gubser war zudem von einer Tatsache beeindruckt: „Ich finde es einfach toll, dass sich die Familie Hilti für das Thema Biodiversität in diesem Ausmass engagiert und damit unter anderem eine solche Veranstaltung erst möglich macht.“ Das bis auf den letzten Platz gefüllte Ballenlager bewies zusätzlich, wie sehr sich die liechtensteinische Bevölkerung für Biodiversität interessiert.

Der Vielfalt entsprechend waren auch die zwölf Kurzpräsentationen inhaltlich bunt gemischt: Diese reichten von Projekten, wie man versiegelte Flächen wieder in Grünoasen verwandelt, über biodiverse Architekturansätze bis zur „Sträuchertauschaktion“, um schädliche Neophyten durch einheimische Pflanzenarten zu ersetzen.

Wie frisch und modern Biodiversitätsthemen vermittelt werden können, bewiesen ausserdem zwei echte Hochkaräter in Sachen Social Media. Zunächst gab der 20-jährige Quentin Kupfer Einblicke in seine Arbeit, der sich unter dem Namen @bee.steez als Bienen-, Vogel- und Naturfreund mit kurzen Videoclips auf verschiedenen Social-Media-Kanälen eine riesige Fangemeinde aufgebaut hat. Allein auf TikTok folgen dem gebürtigen Bayern rund 1.4 Millionen Follower.

Ähnlich erfolgreich auf Social Media unterwegs ist auch Cedric Engels, besser bekannt als Doktor Whatson, der als Keynote Speaker auf der Veranstaltung sprach. Für seine über 330.000 Follower auf YouTube versteht er es meisterlich, die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Themen einfach und verständlich näherzubringen und selbst komplexe Inhalte zum Thema Biodiversität gut zu vermitteln.

Bei der kurzen, abschliessenden Talkrunde mit Stefan Gubser, Doktor Whatson, dem Ökologen und Umweltpädagogen Jürgen Kühnis sowie der Kommunikationsexpertin Joëlle Loos ging es vor allem um die richtige Kommunikation. Trotz unterschiedlichster Zugänge war man sich einig, dass es bei allen Biodiversitätsbemühungen darauf ankommt, über die sogenannte „Green Bubble“ hinaus auch eher naturferne Gesellschaftskreise anzusprechen. Dabei solle und müsse man zwar klare Fakten liefern, aber wenn möglich ohne Panikmache und Drohfinger. Gerade das Thema Biodiversität habe sogar das Zeug dazu, quer durch alle Alters- und Gesellschaftsgruppen positiv erlebbar zu sein und Neugier zu wecken.



V.l.n.r. Pädagoge Jürgen Kühnis, Kommunikationsexpertin Joëlle Loos, Moderator Peter Beck.

Mit einem schmackhaften Apéro aus der AckerKüche des Liechtensteiner Vereins Ackerschaft, der ausschliesslich regionale und saisonale Köstlichkeiten servierte, klang der rundum gelungene Abend aus. Den Akteur:innen und Gästen blieb so noch genügend Zeit für das, was gerade bei einem vielschichtigen Thema wie der Biodiversität enorm wichtig ist: das Vernetzen von Ideen und Projekten, das zwanglose Kennenlernen sowie der persönliche Austausch.

Supergut geht es auch weiter

„Wir sehen diese Veranstaltung als eine Art Meilenstein, um dem Thema Biodiversität im Land mehr Raum und Gehör zu verschaffen. Und gleichzeitig hoffentlich auch als Initialzündung und Startschuss für viele weitere Projekte und Aktionen“, resümierte Geschäftsführerin Michelle Kranz. „Und wer mehr über das Thema selbst, die Veranstaltung oder zukünftige Aktivitäten wissen will, kann sich gerne über unsere Website supergut.li am Laufenden halten.“

Ab Herbst 2024 gibt es in Schaan einen Escape Room zum Thema Biodiversität.

Eines sei aber schon vorweg verraten: Von der Hilti Family Foundation Liechtenstein ist dieses Jahr unter anderem noch ein eigens geschaffener Escape Room geplant, in dem sich Familien, Schulklassen oder auch Gruppen von Arbeitskolleg:innen spielerisch dem Thema Biodiversität nähern können.

 

Mehr Details zur Veranstaltung gibt es auf der supergut-Website nachzulesen.

Initiative „supergut“

Ziel: Förderung der Biodiversität in Liechtenstein

Begleitende Expert:innen:

- Flurin Camenisch (Zoologe und Museumspädagoge)
- Monika Gstöhl (Biologin und Projektleiterin bei der LGU)
- Jürgen Kühnis (Ökologe, Pädagoge, Experte für Umwelt- und Biodiversitätsbildung)
- Claudia Ospelt-Bosshard (Gärtnerin, Vermittlerin für naturnahe Gärten und heimische Pflanzen)
- Rudolf Staub (Biologe)

Weitere Informationen:

supergut.li
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